Jakobusweg Hof – Nürnberg (8. Etappe): Gräfenberg - Kalchreuth
Der Bahnhof von Gräfenberg liegt im Tal. Da ich gestern nach Hause gefahren bin und heute zurück, musste ich den Berg zur Altstadt erklimmen. Vom Bahnhof aus führt ein steiler Anstieg hinauf durch das Stadttor in die Altstadt.
Die Dreieinigkeitskirche, die ich bereits gestern besucht hatte, ließ ich heute aus. Sie ist jedoch immer einen Besuch wert. Der Jakobusweg verläuft zunächst gerade durch den Stadtkern und am Marktplatz vorbei. Am Ende biegt man an einer T-Kreuzung nach links ab und folgt der Hauptstraße, bis der Weg nach rechts abzweigt.
Vorbei an der katholischen Kirche St. Michael, die bei meinem Besuch leider verschlossen war, führt der Weg bald von der geteerten Straße auf einen Wanderweg durch Bäume. Dieser hat stellenweise fast den Charakter einer Allee. Es geht weiter über Wiesen und durch Wälder. Im November war der Untergrund teils feucht und sumpfig.
Nach etwa 3,5 km erreicht man im Wald die sogenannte Teufelsküche, eine beeindruckende Felsformation. Der Sage nach wurden dort Speisen für ein Zechgelage mit dem Teufel zubereitet.
Der Weg führt weiter durch den Wald auf einen Forstweg, der schnelles Vorankommen ermöglicht. Nach etwa einer Stunde wird der Weg asphaltiert. Hier zweigt der Jakobusweg links zwischen den Bäumen ab. Die Beschilderung ist vorhanden, kann aber durch Bewuchs schwer zu erkennen sein.
Ein schmaler Pfad führt steil abwärts. Im Herbst ist dieser Abschnitt durch Laub und Nässe rutschig. Alternativ könnte man der Straße folgen, was jedoch einen Umweg bedeutet. Am Ende des Abstiegs gelangt man zum Kriegerdenkmal von Igensdorf. Kurz darauf erreicht man die Straße mit einem schönen Blick auf das Dorf.
Der Jakobusweg folgt der Straße hinunter nach Igensdorf, vorbei am Brunnen am Eberhardsberg. Dort gibt es eine Informationstafel zum Jakobusweg. Durch den Ort geht es vorbei an der evangelischen St. Georgskirche, die geöffnet ist und für Pilger einen Stempel bereithält. Nach Igensdorf biegt der Weg links auf einen Feldweg ab. Wer Zeit hat, kann einen Umweg über Stöckach machen, um die katholische Kirche St. Ägidius zu besuchen. Andernfalls bleibt man auf dem ausgeschilderten Weg und passiert ein modernes Jakobsweg-Marterl.
Der Weg führt durch Unterlindenbach und dann wieder in den Wald. Hier geht es praktisch immer geradeaus. Besonders im Herbst bieten die Laubbäume farbenprächtige Ansichten und schöne Ausblicke auf die Landschaften beim Verlassen des Waldes.
Nach Überqueren einer Straße verläuft der Weg über einen geschotterten Wirtschaftsweg. Die leicht hügelige Landschaft bietet Obstbäume am Wegesrand und weite Ausblicke ins Nürnberger Land.
Nach etwa 10 km verlässt man den Wirtschaftsweg und biegt scharf links auf einen schmalen Waldweg ab. Ein kurzer, steiler Abstieg über 600 m mit ca. 10 % Steigung führt aus dem Wald hinaus. Danach folgt man einem Wirtschaftsweg durch Felder und Wiesen. Teilweise geht es auch direkt über Wiesen, entlang von Fahrzeugspuren.
Nach Überquerung der „Hohen Straße“ bietet sich ein schöner Ausblick, bevor der Weg über einen Golfplatz führt. Die markierten Wege sind gut ausgeschildert, dennoch sollte man auf fliegende Golfbälle achten.
Der Weg führt durch Steinbach und Kleinsendelbach und schließlich wieder auf einen Waldweg. Nach ca. 16 km erreicht man einen Wirtschaftsweg, dem man etwa einen Kilometer folgt, bevor es rechts abzweigt.
Am Kreuzweiher vereint sich der Jakobusweg mit einem zweiten oberfränkischen Jakobusweg aus Coburg. Die dort gelegene Gaststätte ist leider seit einigen Jahren geschlossen. Der Weg führt weiter durch den Wald. Nach Verlassen des Waldes sieht man auf einem Hügel bereits Kalchreuth, wo ein letzter Anstieg bewältigt werden muss.
In Kalchreuth folgt man der Hauptstraße direkt zur evangelischen St. Andreas Kirche, einer gotischen Saalkirche mit beeindruckender alter Ausstattung. Pilger können hier ebenfalls einen Stempel erhalten.
Wer zum Bahnhof möchte, folgt der Hauptstraße nach rechts. Vor den Gleisen biegt der Weg nochmals rechts ab. Bushaltestellen befinden sich ebenfalls an der Hauptstraße.
Diese Etappe, mit knapp 22 km, gehört zu den landschaftlich schönsten des Jakobuswegs von Hof nach Nürnberg.
Weg begangen: 2023-11-09