Jakobusweg Hof – Nürnberg (4. Etappe): Bayreuth - Creußen
Diese Etappe bot mir den großen Vorteil, dass ich nahezu keine Anfahrtswege hatte. Mit dem Bus fuhr ich direkt zur ZOH (Zentrale Omnibus-Haltestelle) und von dort ging es los – einfacher geht es nicht. Zum ersten Mal zeigte sich auf dieser Tour der Herbst: Das Wetter war früh noch kalt und ein dichter Nebel lag über Bayreuth.
Vom ZOH aus führte der Weg zur Schlosskirche. Nach einem Brand wurde an der Stelle der alten Hofkirche die heutige Schlosskirche errichtet, die heute die römisch-katholische Gemeinde Bayreuth beherbergt. Einen Stempel erhält man im Pfarramt, das bei mir jedoch zu dieser Zeit jedoch noch nicht geöffnet hatte.
Weiter führt der Weg über den sogenannten Ehrenhof beim Schloss zur Stadtkirche „Heilige Dreifaltigkeit“. Die Kirche wurde vor einigen Jahren restauriert und erstrahlt nun in neuem Glanz. Hinter dem Hochaltar befindet sich eine Treppe, die hinab zur Markgrafengruft führt – sehr empfehlenswert. Am Seiteneingang gibt es einen Stempel sowie Informationsmaterial zum Jakobusweg.
Der Weg führt nun im Bogen am Neuen Schloss und dem Opernhaus (Weltkulturerbe) vorbei, bevor er den Hohenzollernring, eine der Hauptverkehrsadern der Innenstadt, kreuzt und über den Roten Main führt. Anschließend biegt man rechts ab und gelangt auf einen Fuß- und Radweg entlang des Mains. Auf Höhe des Hochwasserschutzes bietet sich dann ein schöner Blick auf das Gelände der Landesgartenschau 2016, die man durchläuft, bevor man den Main erneut auf einer Brücke aus dem 18. Jahrhundert überquert und das Gebiet verlässt.
Unter der A9 hindurch folgt man dem Verlauf des Mains, bis der Weg nach rechts in den Ortsteil St. Johannis abzweigt. Der Ortsteil ist vermutlich sogar älter als die Stadt Bayreuth. Die gleichnamige Kirche dort ist eine wunderschöne barocke Kirche, mit Ursprüngen als Wehrkirche im 15. Jahrhundert, welche später zur Markgrafenkirche umgebaut worden ist. Einen Pilgerstempel erhält man auch hier.
Vom Kirchenausgang führt der Weg zurück auf die Straße und dann rechts ab. Am Ende dieses Weges gibt es Treppen und einen Fußweg, die hinauf zum Schlosspark der Eremitage führen. Am Chinesischen Pavillon vorbei biegt man gleich rechts ab und vor der Straße links weiter zum Hauptgebäude. Das Neue Schloss Eremitage lag jedoch im Nebel verborgen, sodass ich mich hier nicht aufgehalten habe. Wer die Anlage nicht kennt, sollte sie sich jedoch ansehen.
Vor dem Schloss, nach dem sogenannten Kanalgarten mit Laubengang, führt der Jakobusweg rechts entlang des Waldes. Hier sieht man nur einen kleinen Teil der Schlossgartenanlage, die auf der anderen Seite des Schlosses weitergeht. Der Weg geht hier aber weiter und führt nach Eremitenhof. In dieser Ortschaft setzt der Jakobusweg in der Kurve der Straße geradeaus fort, wobei die Wegweiser etwas versteckt sind.
Durch Wunau führend, überquer er die Bahn und führt kurz darauf nach Aichig. Die Straßen-Querung wurde inzwischen verbessert und es gibt eine Querungshilfe, die eine sichere Nutzung des Gehsteigs ermöglicht. Zu bestimmten Zeiten ist die Bundesstraße hier stark befahren.
An der großen Kreuzung mit der Ampel geht es rechts. Ein kleiner Tipp: Wer an der nächsten Straße rechts abbiegt und dann gleich erneut rechts, gelangt zur römisch-katholischen Kirche St. Benedikt – eine schöne Kirche und ein guter Ort zur Einkehr. Ansonsten führt der Weg den Berg hinauf und passiert die evangelische Magdalenenkirche, die jedoch immer, wenn ich in der Gegend war, verschlossen war.
Der Weg geht weiter bis zum Ortsausgang von Aichig. Dieser Abschnitt war einer der ödesten der Etappe. Danach gelangt man auf einen Feldweg, der kurz darauf in den Wald führt (Hinweis: Die Stelle vor dem Wald kann sumpfig sein!).
Nach etwa 10 km verlässt man das besiedelte Gebiet und wandert endlich durch die Natur. Weniger als einen Kilometer später unterquert man die B22 durch eine Brücke. Anschließend geht es wieder in den Wald, wo der Weg hinabstiegt, um den Roten Main erneut zu überqueren und auf einem Pfad wieder hinaufzusteigen (wer absteigt, muss auch wieder aufsteigen).
Auf einem schönen Forstweg geht es zügig weiter, und der Weg folgt grob dem Verlauf des Mains. 2,5 km später überquert er den Main erneut und es geht nun auf einem Fußweg durch eine wunderschöne Naturlandschaft.
Nach etwa einem Kilometer geht es wieder auf einen Feld- und Forstweg und auf diesem durch einen ruhigen Wald. Nach ca. 16 km Gesamtwegstrecke überquert der Jakobusweg den Main erneut. Auf dem sogenannten Rotmainsteg kann man jetzt die Natur so richtig genießen.
Dieser führte dann aber auch wieder auf einen Feldweg zurück, der entlang des Mains bis zu den Bahngleisen (Strecke Hof – Nürnberg) führt. Dieser folgt man ein Stück, bis es hinauf zu Hagenohe geht und durch diese Ortschaft. Im Ort selbst muss man sich links halten und auf den Feldweg abbiegen, wobei die Markierung im Oktober 2023 nicht sichtbar war.
Hier bietet sich immer wieder ein toller Blick in die Landschaft, bevor man durch den Wald auf einem Pfad wieder hinab zur Bahnlinie geht. Diesen folgt man noch etwa 2 km und kommt direkt am Bahnhof in Creußen an.
Ich hatte Zeit, bis der nächste Zug kam, und lief direkt zur Pfarrkirche St. Jakobus (einfacher Weg ca. 1,3 km). Die Kirche kann auf zwei Ebenen betreten werden, was eine besondere Eigenschaft ist und früher eine gewisse Trennung der Besucher ermöglichte. Ein Pilgerstempel ist ebenfalls vorhanden.
Weg begangen: 2023-10-16