Jakobusweg Coburg – Nürnberg (2. Etappe): Coburg - Lichtenfels

Diese Etappe war eine besondere, denn sie stellte die letzte noch fehlende Verbindung auf dem Jakobsweg zwischen Almerswind und Nürnberg dar. Gleichzeitig war es auch die letzte der beiden Oberfränkischen Hauptwege des Jakobuswegs, die mir noch gefehlt hatte. Die Anreise erfolgte wieder mit der Bahn bis zum Hauptbahnhof Coburg. Aus Richtung Bayreuth gibt es (Stand Oktober 2024) eine gute Zugverbindung.

Vom Bahnhof aus führt der Weg zunächst durch die Coburger Innenstadt über den Marktplatz zurück zum Jakobusweg. Dabei passiert man beeindruckende, historische Gebäude, die Coburg auszeichnen. Die St.-Moritz-Kirche habe ich rechts und das Schloss Ehrenburg links liegen lassen, da ich beide bereits auf meiner letzten Etappe besichtigt hatte. Beide Orte sind jedoch einen Besuch wert, und in der St.-Moritz-Kirche gibt es auch einen Pilgerstempel.

Hinter dem Schloss biegt der Jakobsweg rechts vor der Straße ab und folgt der ehemaligen Stadtmauer. Man bleibt auf diesem Weg, bis man eine Straße überqueren muss. Im Oktober 2024 fehlten hier die Markierungen. Der Jakobsweg verläuft entlang der Fahrradstraße, die geradeaus führt. Alternativ kann man auch rechts der Straße folgen und durch einen Park gehen.

Am Ende des Parks befindet sich auf der rechten Seite, etwas versteckt, die Nikolauskapelle, die Kirche der Alt-Katholischen Gemeinde in Coburg. Diese Kapelle hat eine interessante Geschichte, und wer die Möglichkeit hat, sollte sie unbedingt besuchen (die Kapelle ist normalerweise verschlossen). Ich hatte das Glück, an einem Erntedankgottesdienst teilnehmen zu können. Im Wandgemälde aus dem 15. Jahrhundert befindet sich übrigens auch ein Jakobus.

Anschließend folgt ein längeres Stück entlang der Straße. Vor dem Schlosspark Ketschendorf geht es rechts bergauf. Man folgt der Straße ein weiteres Stück, bevor ein unscheinbarer Weg rechts abzweigt. Nachdem man ein Wohngebiet durchquert hat, verlässt man Coburg und läuft auf einem asphaltierten Weg durch die Landschaft, vorbei an Creidlitz.

Kurz vor dem Flugplatz Steinrücken zweigt der Weg steil auf einen Hügel ab und führt auf einem schmalen Pfad nach oben. Von dort bietet sich eine großartige Aussicht. Wer die Steigung vermeiden möchte, kann geradeaus auf dem Wirtschaftsweg weitergehen, da beide Wege vor dem Flugplatz wieder zusammenführen. Dort biegt man dann nach links ab.

Der Weg führt über die Bahnschienen und durch ein kurzes Waldstück in Richtung Grub am Forst. In der Ortschaft befindet sich die interessante Kirche St. Ägidius, die einen Besuch wert ist. Ein Pilgerstempel ist zu den Öffnungszeiten im Pfarrbüro erhältlich. (Im Oktober 2024 war der Fußweg hier gesperrt, sodass ich einen kleinen Umweg über die Straße gehen musste, der aber kaum ins Gewicht fiel.)

Der Jakobsweg führt durch Grub am Forst, über die Bahnschienen und die Hauptstraße hinaus. Wer in der Kirche keinen Pilgerstempel bekommen hat, kann sich an einem Hausbriefkasten einen Stempel abholen und sich im Pilgerbuch eintragen.

Nun führt der Weg auf der Straße unter der B303 hindurch bis nach Forsthub, wo man rechts abbiegt und dem Weg weiter folgt. Nach etwa einem Kilometer verlässt man die Straße und geht in den Wald. Ein geschotterter Forstweg führt für etwa 1,5 Kilometer weiter, bis man nach links abbiegt. Nach 500 Metern erreicht man eine Gabelung mit fünf Wegen. Der dritte Weg (im Uhrzeigersinn) ist der richtige und ist auch ausgeschildert. Hier lädt eine schöne Bank zur Rast ein.

Weiter geht es auf dem gut markierten Weg durch den Wald, bis man nach etwa zwei Kilometern eine scharfe Kurve nimmt und den Berg hinaufsteigt. Im Oktober 2024 war der Wald hier abgeholzt, und einige Markierungsbäume fehlten, doch die Markierungen waren am Boden neben dem Weg angebracht. Der Weg selbst war gut erkennbar, sodass man einfach folgen konnte. Oben angekommen, gelangt man in ein kurzes, aber besonders schönes Waldstück mit einem idyllischen Waldpfad.

Dann führt der Weg wieder auf einen Wirtschaftsweg, der zum „Adolf-Stegner-Brunnen“ führt. Dort findet man einen Stein mit Jakobsmuschel, Weihrauchfass und dem Spruch: „Beeile dich nicht, denn da, wo du ankommen musst, das ist in dir selbst“.

Ein Stück weiter macht der Weg einen Rechtsknick, und nach wenigen Metern hat man einen wunderschönen Blick auf den Staffelberg, den Veitsberg und Kloster Banz. Bevor der Weg nach links abzweigt, lädt ein schönes Rasthäuschen zur Pause ein. Nachdem man die A73 unterquert hat, geht es wieder in den Wald.

Im Wald biegt der Weg rechts von einem Wirtschaftsweg auf einen schmalen Waldpfad ab. Im Oktober 2024 war auch hier ein großer Teil des Waldes abgeholzt, doch der Weg führte nach rechts, wo die Markierungen, etwas versteckt, angebracht waren. Nach einiger Zeit gelangt man wieder auf einen Wirtschaftsweg, dem man kurz folgt, bevor man erneut rechts abbiegt und zum „Schifferbrunnen“ kommt, einem weiteren Rastplatz.

Hinter dem Brunnen führt der Jakobsweg steil nach oben, und nach einem kurzen Abschnitt durch den Wald erreicht man wieder einen Wirtschaftsweg, dem man bis nach Lichtenfels folgt. Dort überquert man den Main und unterquert die Bahnstrecke. Ich bin dann rechts zum Bahnhof abgebogen. Der Jakobsweg würde noch ein Stück geradeaus verlaufen und schließlich rechts über den Marktplatz führen.

Mit ca. 24 Kilometern hat die Etappe eine angenehme Länge und kaum Steigungen. Ab dem Verlassen Coburgs ist sie hervorragend ausgeschildert. Mehr als die Hälfte des Weges verläuft auf Straßen, ein großer Teil des Restes auch auf gut ausgebauten Landwirtschafts- und Forstwegen. Daher ist diese Etappe auch bei nicht optimalen Wetterbedingungen begehbar.
Mit ca. 24 Kilometern hat die Etappe eine angenehme Länge und kaum Steigungen. Ab dem Verlassen Coburgs ist sie hervorragend ausgeschildert. Mehr als die Hälfte des Weges verläuft auf Straßen, ein großer Teil des Restes auch auf gut ausgebauten Landwirtschafts- und Forstwegen. Daher ist diese Etappe auch bei nicht optimalen Wetterbedingungen begehbar.

Weg begangen: 2024-10-06