Jakobusweg Coburg – Nürnberg (1. Etappe): Almerswind - Coburg

Die größte Herausforderung dieser Etappe liegt in der Anreise – besonders, wenn man wie ich aus Richtung Coburg kommt. Der Bus von Coburg nach Almerswind (bereits in Thüringen gelegen) fährt (Stand September 2024) nur zweimal am Tag, einmal mittags und einmal am späten Nachmittag. Daher muss die Anreise sorgfältig geplant werden, um diesen Bus sicher zu erreichen.

Am Wochenende gibt es zusätzliche Besonderheiten zu beachten, daher sollte man sich vorab gut informieren. Da viele Bushaltestellen nicht beschriftet sind, empfiehlt es sich, dem Busfahrer mitzuteilen, wo man aussteigen möchte. Die Fahrer sind in der Regel hilfsbereit und halten dann automatisch in Almerswind.

Ist man dort angekommen, führt der Weg vorbei an der Korbvase und der Gedenkstätte sowie am Schloss Almerswind. Danach steigt der Weg leicht an, und rückblickend bietet sich ein schöner Ausblick auf den Thüringer Wald.

Schon nach weniger als einem Kilometer erreicht man den ersten Rastplatz mit einer Informationstafel über die ehemalige innerdeutsche Grenze, die man kurz darauf überquert. Von dieser ist jedoch nicht viel zu sehen und bald darauf befindet man sich in Weißenbrunn vorm Wald, das bereits auf bayerischer Seite liegt. Einige Häuser sind hier noch mit historischen Schildern wie „Kolonialwaren“ versehen. Der Weg führt in einem Bogen zur evangelischen Dreifaltigkeitskirche, die leider verschlossen war.

Ein kleiner Pfad führt einige Meter entlang der Straße, bevor man auf einen Feldweg abbiegt. Dieser verläuft zwischen Feldern, unter der Bahnstrecke hindurch und auf einer Anhöhe, von der aus man nochmals einen schönen Blick auf den Thüringer Wald hat. Dann führt der Weg weiter über Feldwege durch eine malerische Landschaft bis nach Oberwohlsbach.

Im Ort folgt man der Straße, die einen Rechtsknick macht, und biegt dann links auf einen Fußweg ab (Achtung: Stand September 2024 fehlten hier die Markierungen für die Wanderwege!). Der Jakobusweg folgt nun dem Carl-Escher-Weg (roter Punkt auf weißem Grund) und führt schließlich über die B4, bevor man nach Unterwohlsbach in den Schlosspark Rosenau gelangt.

Ein Abstecher zum Schloss lohnt sich, da die Anlage wirklich sehenswert ist. Hier gibt es auch Bänke, die zu einer Rast einladen, sowie öffentliche Toiletten. Der Jakobusweg verläuft weiter entlang des Schlossbergs (die Beschilderung ist etwas zugewachsen) und folgt der Itz auf dem Carl-Escher-Weg.

Der Weg führt geradewegs nach Oeslau, einem Ortsteil von Rödental, zur Kirche St. Johannis. Leider ist diese wegen Bauarbeiten seit längerer Zeit nicht zugänglich (Stand September 2024).

Ein idyllischer Pfad durch ein kleines Waldstück führt zur Autobahn und Bahnstrecke, die man unterquert, bevor man den längeren Aufstieg zur Veste Coburg beginnt.

Es bietet sich an, die Veste zu besichtigen – dieses imposante Bauwerk ist absolut einen Besuch wert, auch wenn man nur die frei zugänglichen Bereiche erkundet.

Vom Hofgarten aus führt der Weg weiter in Richtung Stadt, bis man am Schlossplatz herauskommt. Geht man rechts am Schloss vorbei, erblickt man den Turm der St.-Moritz-Kirche, in der Luther 1520 predigte – auch diese Kirche ist einen Besuch wert.

Zum Abschluss führt der Weg zurück zum Marktplatz mit seinen imposanten Gebäuden, wie dem Rathaus. Hier endete mein Jakobusweg, da es von dort zurück zum Bahnhof ging.

Aufgrund der begrenzten Anreisemöglichkeiten war ein sehr später Start notwendig, dennoch war die Wanderung großartig. Besonders der Besuch der Veste Coburg bildete einen krönenden Abschluss. Die Beschilderung auf dieser Etappe ist relativ neu und hervorragend. Allerdings wurde der Weg in den vergangenen Jahren neu verlegt, sodass er in manchen Karten (z. B. bei Komoot, Stand September 2024) noch falsch dargestellt wird. Das Wandern ist jedoch auch ohne Karten problemlos möglich.

Weg begangen: 2024-09-20