GFAhnen unter Linux
Achtung! Diese Anleitung ist nur für Personen gedacht, die ein entsprechendes Fachwissen für GFAhnen und Linux mitbringen! Es handelt sich um keine offizielle Installationsmethode! Die GFF gibt hierfür keinen Support und es geschieht auf eigene Verantwortung!
GFAhnen, das Genealogieprogramm der GFF, ist an sich ein reines Windows Programm. Dort besitzt es aufgrund seines großen Funktionsumfanges sowie der sehr mächtigen Auswertungsfunktionen eine große Fangemeinde. Immer wieder wird in der Mailingliste die Anfrage gestellt, ob GFAhnen auch auf anderen Betriebssystemen lauffähig ist.
Hier wird beschrieben, wie man GFAhnen unter Linux betreibt. Da es sich hierbei um keinen offiziellen Installationsweg handelt, gibt es hierfür von Seiten der GFF auch keinen Support!
Voraussetzungen
An sich sind keine besonderen Vorraussetzungen zu erfüllen. Ein Linux System muss natürlich grundsätzlich installiert sein. Bei mir wird folgende Konfiguration verwendet:
- Standard-Laptop mit i5 CPU, 8 GB RAM sowie SSD
- Arch Linux x64 (Stand April 2016)
- Wine (Version 1.9.7)
- GFAhnen (getestet mit Verstion 16)
Erweiterungen wie wine-tricks etc. sind nicht notwendig.
Wine Konfiguration
Für den Betrieb von GFAhnen unter Wine sind keine weiteren Einstellungen notwendig. Ich habe als System “Windows 7” eingestellt. Allerdings sollte es auch mit allen anderen Versionen funktionieren. Die Konfiguration einer Win32 Umgebung ist nicht notwendig.
Meine Daten liegen bei allen anderen Systemen auf der Festplatte D. Somit habe ich praktisch immer einen festen Pfad. In Wine kann man auch Ordner auf Laufwerke mappen. Dies habe ich hier ebenfalls getan um zum einen das Laufwerk D: analog zu allen anderen Systemen zu zur Verfügung zu haben. Ebenfalls habe ich mein Sicherungslaufwerk (ist bei mir ein Netzwerklaufwerk) auf das Laufwerk U: gemappt. Die Laufwerksbuchstaben sind somit hier analog zu allen anderen Windows Systemen und es müssen jeweils keine Anpassungen in GFAhnen getroffen werden.
Installation
Die Installation von GFAhnen sollte ohne Probleme durchlaufen. Jedoch verwende ich nicht diesen Weg.
Ich nutze eine Kombination aus einem Portablen GFAhnen mit der Datenhaltung in der Dropbox. Dies hat zur Folge, dass der Schritt der Installation für mich nicht relevant ist und ich das Programm direkt anstarten kann.
Betrieb von GFAhnen
Geht man nun in das Verzeichnis, in welchen die GFAhnen Programmdateien liegen, so kann man das Programm durch einfachen Doppelklick auf die “GFAhnen.exe” starten. Wine wird dann automatisch ausgeführt.
Alternativ ist auch ein Aufgruf auf der Konsole möglich:
cd <Pfad zu GFAhnen>
wine GFAhnen.exe
GFAhnen sollte nun wie gewohnt starten.
Funktionsumfang und bekannte Probleme
GFAhnen kann mit dieser Methode an sich uneingeschränkt benutzt werden. Alle Funktionen sind lauffähig und ein spezielles Umfeld oder Win32 werden nicht benötigt. Wenn ein IrfanView bzw. Graphviv vorhanden ist können auch ohne Probleme Bildoperationen sowie grafische Auswertungen erstellt werden. (Beide Programme können ebenfalls Portabel benutzt werden, siehe Installation des Hilfsprogrammes)
Die HTML Hilfe ist voll funktionsfähig. Beim ersten anstarten wird Wine ggf. frage, ob die HTML Funktionen nachgeladen werden sollen. Diese sind notwendig um die Hilfe anzeigen zu können.
Auch das Erstellen von HTML Seiten ist problemlos möglich. Bei mir gibt es hier sogar weniger Schwierigkeiten als unter Windows (10). (Stichwort: Erstellung der Statistiken und Öffnen der Zwischenablage)
Probleme gibt es nur beim Erstellen von RTF-Auswertungen. Die Dateien werden zwar sauber erstellt und sind unter Windows ohne Probleme lesbar. Mit verschiedenen Office Programmen gibt es hier jedoch Schwierigkeiten bei der Darstellung.
Probleme macht z. B. WPS Office, welches Umlaute nicht korrekt darstellt. Mit LibreOffice werden die Sonderzeichen korrekt angezeigt. Hier gibt es dann jedoch Probleme wenn in den RTF-Dateien Bilder eingefügt sind. FreeOffice / SoftMaker Office stellt diese zwar korrekt da, interpretiert jedoch Textmarken wie Fußnoten als normalen Text und bei einigen Dokumenten gibt es bei Folgetexten dann fehlerhafte Formatierungen.
Ich würde jeden empfehlen, direkt ein Microsoft Office unter Linux/Wine zu installieren. Bis einschließlich Office 2010 sollte diese ohne Probleme funktionieren. In diesem Fall sollte GFAhnen immer zusammen mit einem Wine32 Umfeld gestartet werden. Office zeigt andernfalls teilweise sehr seltsame Fehler an.
Anpassungen
GFAhnen wird noch immer weiter entwickelt. Seitdem ich diese Anleitung erstellt habe sind sowohl von Wine als auch von GFAhnen neue Versionen erschienen. Anpassungen die hier ggf. getroffen werden müssen dokumentiere ich hier.
GFAhnen 18 (ab Testversion 17.0.11)
Gruppenbild-Editor: Markieren mit Alt-Taste
Ab der Version 17.0.11 wird im Gruppenbild-Editor beim setzen einer Markierung das gleichzeitige Drücken der Alt-Taste verlang. Bei einigen Window Managern (in meinen Fall OpenBox mit LXDE) wird jedoch beim Drücken der Alt-Taste und gleichzeitigen Drücken der Maustaste das verschieben des aktuellen Fensters durchgeführt. Um trotzdem diese Funktion nutzen zu können muss also im Window Manager diese Funktion deaktiviert oder auf eine andere Kombination umdefiniert werden.
Auf meinem System muss hierzu die Datei ~/.config/openbox/lxde-rc.conf
editiert werden. Die Funktion zum verschieben eines Fensters nennt sich Drag
. Durch das auskommentieren (mit <!--
und -->
) der folgenden Zeilen wird die Funktion deaktiviert:
<mousebind button="A-Left" action="Drag">
<action name="Move"/>
</mousebind>
Nach einem openbox --reconfigure
bzw. nach einem Neustart ist die Änderung aktiv. Das Setzen von Rahmen sollte nun wieder möglich sein. Wenn die Alt-Taste nicht funktioniert (weil hier das Menü aktiviert wird), so kann man alternativ auch die AltGr-Taste verwenden.
Exkurs: GFAhnen auf dem Mac
Theoretisch sollte die hier beschriebene Methode auch ohne Probleme auf einem Mac funktionieren. Die Basis für das Mac OS X ist ja ein BSD Unix. Getestet wurde dies von mir nicht jedoch gibt es eine Anleitung, wie man Wine auf dem Mac betreibt.