Outdoor Aktivitäten: Unterschiedliche Streckenangaben

Tobias Bauer, , Lesedauer 3 Minuten.

Warum unterscheiden sich die km-Angaben von Routen bei Outdoor-Aktivitäten häufig? Man plant eine Route und hat hier eine Tour mit 20 km geplant, aber am Ende hat man 22 km hinter sich gebracht. Warum ist das so? Oder warum findet man in der Literatur oder auf Wegweisern verschiedene Angaben? Dafür gibt es eigentlich drei mögliche und einfache Gründe.

Der Erste ist, wir laufen nie „auf dem Strich“. Wenn man eine Planung vornimmt, so plant man hier immer optimal direkt auf einer Karte und nimmt hier optimale Wege. In der Realität läuft man aber nicht gerade. Man schwankt von links nach rechts und bringt somit, wenn auch minimal, eine Verlängerung mit rein. Auf die Streckenlänge summiert sich das. Auch wenn man den Weg einmal verlässt, dann kommen hier zügig ein paar weitere Meter dazu. Wenn dann das GPS-Signal noch etwas ungenauer wird, verlässt man auch die Optimalroute, was z. B. im Wald oder zwischen Bäumen passieren kann. Legt man das dann auf die Karte und die Planung daneben, so sieht man schön den Unterschied.

Als Beispiel hier ein Stück einer Wanderroute bei Bayreuth, wo es dann in den Wald geht. Schön ist zu sehen, dass gegenüber der Planung auf dem Weg nicht exakt gerade gelaufen wird. Im Wald geht der Weg dann auch neben dem Weg in der Karte.

Der zweite Grund, der passieren kann, kommt auf die entsprechende Streckenberechnung an. Werden die GPS-Datenpunkte verwendet, so werden hier auch die Höhenunterschiede mit berechnet. Das setzt aber voraus, dass die Daten auch korrekt sind. Werden nur die Positionsmarken verwendet und man arbeitet auf einer flachen Karte, so werden Steigungen und Gefälle ignoriert, wodurch man eigentlich länger unterwegs war. Die Strecke würde sich dadurch im Track gegenüber der Realität verkürzen. Dann kommt es wiederum darauf an, ob die Berechnung ein Höhenprofil einbezieht.

Der dritte und letzte Punkt sind Pausen oder der Besuch von Gebäuden. Verweilt man an einem Ort, weil man eine Pause macht, so „springt“ das GPS-Signal an diesem Ort hin und her und kann, obwohl man sich gar nicht bewegt, durchaus einige Meter erzeugen. Wesentlich mehr bekommt man durch den Besuch von Gebäuden (vor allem historischen mit dicken Wänden wie Kirchen) zusammen. Hier verliert man das Signal oder bekommt ganz komische Ergebnisse durch einen kurzen Empfang durch ein Fenster oder dergleichen. Das Signal wird im Extremfall an einen weit entfernten Punkt versetzt und somit kommen vielleicht sogar ein paar Kilometer zusammen.

Der erste Punkt ist normal und gehört einfach dazu. Man ist einfach nicht gerade gelaufen. Beim Punkt zwei ist man auf den entsprechenden Anbieter angewiesen, wobei in der Regel direkt mit den GPS-Datenpunkten gearbeitet wird (das ist viel einfacher und kostet weniger Rechenleistung). Bei Punkt drei kann man eigentlich die Aufzeichnung nur kurzzeitig pausieren, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.

Ich hoffe, mit dieser Erklärung hier etwas Klarheit schaffen zu können. Viel Spaß beim Unterwegs sein…