Camino Francés – Tag 19 (08. Mai 2024): Abbruch in Itero de la Vega

Tobias Bauer, , Lesedauer 3 Minuten.

Heute sollte dann mein Weg in „Itero de la Vega“ ein Ende finden. Gestern war noch der Plan gewesen, mein Gepäck mit einem Transport zur nächsten Herberge bringen zu lassen, und dass ich mich dann nur mit Verpflegung auf den Weg mache. Da ich nach dem Aufstehen aber nicht mal mehr wirklich auftreten konnte, ohne dabei starke Schmerzen im Sprunggelenk zu haben, lies ich diese Idee fallen und entschied mich für einen Abbruch.

Eigentlich wollten wir in der anderen Herberge, in der wir gestern noch zu Mittag gegessen hatten, frühstücken. Auch war die Hoffnung, dass ich dort die Möglichkeit finden würde, ein Taxi zu rufen. Leider war die Herberge geschlossen und so gab es kein Frühstück und kein Taxi. Die Lösung war das Internet und ein anderer Pilger, der besser Spanisch sprechen konnte als ich, und der so ein Taxi für mich rufen konnte. So verabschiedete ich mich von Manfred, welcher dann weiter den Weg ging und ich wartete auf mein Taxi.

Kurz nach 8 Uhr kam dann auch die nur Spanisch sprechende Taxifahrerin, die mich nach „Frómista“ brachte. Sie erzählte mir auch, dass es am Bahnhof nichts weiter gab, weshalb sie mich in der Ortsmitte absetzen würde und es von da aus nicht weit zum Bahnhof wäre. So landete ich im Ortskern und konnte dort frühstücken. Ich stand noch nicht lange am Tresen, als, wie durch G*ttes Fügung, zwei bekannte Gesichter zur Tür hereinkamen. Conny und Julia, welche ich ja die letzten Tage getroffen hatte, wollten hier auch frühstücken und somit war das meine kleine Abschiedsveranstaltung. Wir schauten dann noch kurz zur Kirche „San Martín“, welche leider verschlossen war und machten ein Erinnerungsfoto, bevor es für sie beide weiter und für mich zum Bahnhof ging.

Mit der Regionalbahn für ich durch eine schöne, bergige Landschaft nach „Santander“. Während der Fahrt buchte ich mir ein Zimmer in „Bilbao“ sowie einen Flug von „Bilbao“ zurück nach Deutschland. Der nächste Fernbus in „Santander“ war bedauerlicherweise schon ausgebucht, weshalb ich eine Stunde warten musste, und so konnte ich hier noch eine Kleinigkeit am Busbahnhof essen.

Die Busfahrt ging dann teilweise an der Küste entlang und endete im großen Busbahnhof in „Bilbao“. Dort nahm ich dann ein Taxi zu meinem Hotel und hatte seit fast drei Wochen wieder einmal ein Zimmer für mich allein. Am nächsten Morgen humpelte ich noch etwas durch die Altstadt von „Bilbao“, genoss ein Frühstück neben der Kathedrale, bevor ich mittags mit dem Taxi zum Flughafen fuhr. Das wäre auch mit dem Bus möglich gewesen (und sicherlich auch günstiger), aber durch meinen Fuß waren mir die Wege zu den Bußbahnhöfen zu weit und so bin ich gleich mit dem Taxi rausgefahren.

Der Flug lief unproblematisch und so landete ich um kurz nach 17 Uhr in Düsseldorf. Das Gepäck kam auch wieder mit und mit dem „Skytrain“ ging es zum Bahnhof und von dort zum Hauptbahnhof. Eigentlich war geplant, dass ich später mit dem Zug fahre, aber da alles ohne Probleme geklappt hatte, konnte ich einen früheren ICE nehmen und war somit wesentlich früher in Nürnberg (wäre der Hauptbahnhof wegen einer suizidalen Person nicht komplett gesperrt gewesen, wären wir sogar pünktlich gewesen!). Dann ging es mit der Bahn zurück nach Bayreuth und da es so spät ja keine Busverbindung zu mir an den Ortsrand mehr gibt, mit dem Taxi heim. Somit habe ich es geschafft, an einem Tag von „Bilbao“ über Düsseldorf und Nürnberg zurück nach Bayreuth zu kommen.

Manfred lief den Weg noch drei Tage weiter bis „Sahagún“. Dort brach auch er ab, da er für mehrere Tage und auf 30 km kein freies Bett bekommen hat.