Camino Francés – Tag 14 (03. Mai 2024): Villafranca Montes de Oca – Cardeñuela-Riopico

Tobias Bauer, , Lesedauer 3 Minuten.

Wir starteten früh und wie gewohnt, ohne Frühstück, um die Oca-Berge zu überqueren. Das kalte Wetter mit dem Wind waren wir ja gewohnt, aber der Regen, der am vorangegangenen Nachmittag begonnen hatte, hatte aufgehört.

Früher sammelten sich die Pilger in „Villafrance Montes de Oca", um dann gemeinsam und als Gruppe durch die dichten Wälder zu gehen. Die Chance, nicht von Räuberbanden überfallen zu werden, war dann umso geringer. Diese Gefahr bestand bei uns nicht, aber zumindest konnten wir mit dieser Geschichte unsere Etappenlänge von gestern schönreden, wenn wir uns an die Etappen den alten Pilgern anpassen.

Direkt nach der Ortschaft ging es erst einmal steil bergauf, allerdings wurde dieser Anstieg in der einschlägigen Literatur schlimmer beschrieben, als wir beide es empfanden. Wir folgten dann dem Weg durch den Wald, vorbei am Denkmal für die 1936 unschuldig hingerichteten spanischen Soldaten. Der Weg folgte hier einer großen Strecke einer sehr breit angelegten Brandschutzschneise, welche im Falle eines Waldbrandes die Schäden eindämmen soll.

Nach ca. 12 km erreichten wir „San Juan de Ortega“, den Ort, den wir eigentlich am gestrigen Tag als Ziel angepeilt hatten. In einer kleinen Bar in der kleinen Herberge genossen wir unser Frühstück, welches sehr lecker war. Dort befindet sich auch das gleichnamige Kloster, in dem sich ebenfalls eine Herberge befindet (in welcher wir gestern bewusst nicht übernachten wollten). Die Kirche war natürlich verschlossen, denn die Herbergspilger waren ja schon weg und neue erst für später angekündigt, aber auch von außen war es ein imposanter Bau.

Wir folgten dem Weg weiter, der uns erst einmal durch ein Wäldchen führte. Immer wieder mussten wir heute Pfützen ausweichen, die noch Überbleibsel der gestrigen Regenfälle waren.

Nach 17 km durchquerten wir die Ortschaft „Agés“ welche einen schön hergerichteten Ortskern hatte. Danach ging der Camino entlang der Straße bis nach „Atapuerca“, wo wir uns entschlossen, aufgrund des kalten Wetters erneut eine kleine Pause einzulegen.

Frisch gestärkt konnten wir dann die Straße verlassen und den steilen Anstieg hoch zum „Matagrande“ bewältigen. Der Weg führt hier direkt neben einem militärischen Sperrgebiet entlang und ist sehr steinig, bietet aber einige wunderbare Ausblicke zurück auf die Gegend.

Am Gipfelplateau befindet sich ein Kreuz und ein Labyrinth aus Steinen. Kurz vor dem Abstieg kann man das erste Mal einen Blick auf „Burgos“ werfen. Wir stiegen den Berg hinab und folgten der „oberen“ Route (es gibt hier noch eine Zweite, welche über „Villaval“ führt, welche von der Streckenlänge ungefähr gleich lang sind.

Nach ca. 26 km erreichten wir „Cardeñuela-Riopico“ und somit unser Ziel für den heutigen Tag. Die Herberge lag direkt neben der (verschlossenen) Kirche. Ausgestattet war sie zwar mit einem Swimmingpool, aber bei den vorherrschenden Temperaturen war daran nicht zu denken. So begnügten wir uns mit Duschen (die kalt war) und mit Wäschewaschen. Das Abendessen nahmen wir direkt in der Herberge ein und war eines der besten Herbergsessen, das wir auf unserem Weg gegessen haben.