Camino Francés – Tag 6 (25. April 2024): Puente la Reina – Estella

Tobias Bauer, , Lesedauer 3 Minuten.

Am nächsten Morgen ging es dann wieder weiter. Es war immer noch kalt und windig. Für den heutigen Tag hatten wir uns eine Tour von um die 24 km bis nach Estella vorgenommen. Aus der Erfahrung des Vortages sind wir auch schlauer geworden und haben uns bereits gestern ein Bett reserviert.

Wir überquerten die „Puenta la Reina“ und verließen die Ortschaft auf geschotterten Wirtschaftswegen. Nach ca. 6 km kamen wir durch Mañeru, die erste kleine Ortschaft auf unserem Weg in Spanien, die wirklich Flair hatte.

Der Weg schlängelte sich durch landwirtschaftliche Anbauflächen, in denen auch immer mehr Wein angebaut wurde und nach knapp 8 km erschein in der Ferne auf einem Hügel „Cirauqui“. Diese Ortschaft bot hier wirklich einen tollen Anblick, wie sie dort oben thronte. Es handelt sich hierbei um eine wirklich sehenswerte, mittelalterliche Stadt. Wir haben zu deren Füßen übrigens eine kleine Rast eingelegt und konnte auf dem Tisch den Sprich „No Blister, no glory … Go ahead“ (keine Blasen, keine Ehre … gehe weiter) lesen. Wir fanden ihn lustig und zitierten ihn die kommenden Tage immer wieder, wobei es ja nicht wirklich um Ehre beim Pilgern ging.

Nach 11 km kamen wir an einem Rastplatz vorbei, bei dem man gegen eine kleine Spende Speisen und Getränke erwerben konnte. Unter alten Olivenbäumen hätte man schön rasten können, wenn der Wind nicht so frisch gewesen wäre. Wir entscheiden uns gegen eine Rast und sind dann den Weg weitergegangen.

Auf der Strecke gab es auch einige kleinere Steigungen zu bewältigen. Gegenüber den bereits geschafften waren diese aber zu vernachlässigen.

„Villatuerta“ kam nach ca. 20 km und hat ebenfalls eine schöne Brücke sowie eine groß (verschlossene) Kirche zu bieten. Somit hielten wir uns hier nicht lange auf und folgten einfach den gelben Pfeilen, die den Weg markierten.

Am Nachmittag kamen wir dann in Estella an, wo wir allerdings erst einmal die komplette Ortschaft durchqueren mussten, da unsere Unterkunft (wir hatten uns heute mal eine Pension mit nur zwei Betten gegönnt) erreichten. Nach einer Dusche, Ordnung im Rucksack schaffen etc. sind wir dann in die Stadt gegangen, da wir diese besichtigen und auch einige Besorgungen machen wollten.

Estella hat einen schönen Stadtkern mit einigen sehenswerten Kirchen, welche sogar geöffnet sind. „San Pedro de la Rúa“ und „San Miguel de Estella“ sind auf jeden Fall einen Besuch wert. In der Innenstadt gibt es noch den Palast der Könige von Navarra, an dem man direkt auf dem Jakobsweg vorbeikommt und etwas abseits die alte, steinerne Brücke über den „Río Ega“.

Nach einem sehr reichhaltigen, aber nicht schlechten Abendessen in einer Bar am Rand der Altstadt sind wir heute früh ins Bett gegangen. Jedoch nicht, bevor wir uns einen Schlafplatz für den nächsten Tag organisiert hatten.