25 Jahre MySQL

Tobias Bauer, , Lesedauer 2 Minuten.

Happy Birthday MySQL! Am 23 Mai 1995 erschien die erste Version der freien Datenbank MySQL. Damals von der schwedische Firma TcX AB. An sich war dieser Vorgang fast schon revolutionär.

Vorher waren Datenbanken nur im Enterprise-Segment zu finden und entsprechend teuer. Natürlich gab es auch Datenbanken, welche erschwinglich waren (ich erinnere nur einmal an dBASE oder Paradox), aber für den größeren Einsatz, vor allem in Serverumfeld waren diese nur bedingt geeignet. Postgres war zwar frei verfügbar, aber damals (deswegen auch noch ohne SQL) mit einer eigenen Abfragesprache ausgestattet.

Natürlich wurde MySQL von den “Großen” belächelt. Viele der dort bereits seit langen bekannten Funktionen wie Transaktionen, Views, etc. gab es nicht. Die Vermutung, das MySQL bald wieder in der Versenkung verschwinden würde, bewahrheitet sich jedoch auch nicht. Viele der genannten Funktionen, welche sich die Anbieter in den Enterprise-Datenbanken teuer bezahlen ließen, waren für die Datenbankeinsteiger gar nicht notwendig. Somit war es also nicht verwunderlich, dass MySQL sehr schnell einen Siegeszug im Internetbereich antrat.

Wo Licht ist, da ist leider auch Schatten. 2008 wurde MySQL von Sun Microsystems aufgekauft. Das hatte zwar die Entwicklung weit nach vorne gebracht und viele noch fehlende Funktionen in die Datenbank eingebracht, der Schock für die Community kam jedoch 2010. Oracle kaufte Sun und damit auch MySQL.

Oracle hatte zuerst keine Motivation groß weiter zu investieren (Falcon wurde z.B. eingestellt). Danach ging vieles nur noch in die kostenpflichtige Version. Der Unmut wuchs.

Bereits vor der Übernahme durch Sun hat sich ein Klon/Fork abgespalten. Dieser, MariaDB, war bis zur Version 7 sogar binärkompabibel. MariaDB ist komplett frei und wird von einer Foundation betreut. Viele Linux Distributionen haben zwischenzeitlich, allein aus Lizenzrechtlichen gründen, von MySQL auf MariaDB gewechselt.

Diverse Statistiken führen noch immer MySQL weit vor MariaDB. Ich persönlich glaube das nicht. Ich kenne auch praktisch niemanden mehr, der MySQL produktiv einsetzt. MariaDB bietet ein viel interessanteres Lizenzmodell, den vollen Funktionsumfang und eine große FOSS-Community.

Aber egal welche der zwei Versionen man nutzt, die Wurzel ist die Gleiche und diese hat entgegen allen Erwartungen überlebt.

Trivia

MySQL hat übrigens den Namen von der Tochter des “My” des Entwicklers Michael Widenius. Dieser hat noch zwei weitere Kinder sowie zwei weitere Datenbanksysteme entwickelt. MaxDB hat den Namen seines Sohnes “Max” erhalten und die oben genannte MariaDB den Namen seiner zweiten Tochter “Maria”.